Jungen- und Mädchenförderung

In den Fachbereichen müssen die Lebenswirklichkeiten von Jungen und Mädchen gleichermaßen berücksichtigt werden. In Fortbildungen, Projekten und im Unterricht sollten die Bedingungen erfahrbar gemacht werden, unter denen Jungen und Mädchen heranwachsen und dadurch die traditionellen Rollen von Männern und Frauen einnehmen.

Verhaltensweisen und Sprachverhalten von Jungen und Mädchen (z.B. Hierarchien, Konfliktlösungsweisen, Sprechanteile, Fordern von Aufmerksamkeit …) sollen von Klasse 5 an bewusst gemacht werden. Rollenverhalten wird am intensivsten durch Lernen am Vorbild erworben. Deshalb sind auch die Lehrenden aufgefordert, ihre Verhaltensweisen und ihr Sprachverhalten wahrzunehmen und zu reflektieren. Jungen und Mädchen erfahren unterschiedliche Aufmerksamkeit auch durch die Lehrenden. Es sollen Methoden entwickelt werden, dieses Ungleichgewicht bewusst zu machen und zu beseitigen.

Aufgrund von Rollenverhalten besteht auch die Gefahr, dass die Leistungen von Jungen und Mädchen nach unterschiedlichen Kriterien beurteilt werden. Es sollen Methoden entwickelt werden, um dieses Ungleichgewicht bewusst zu machen und gegebenenfalls zu beseitigen.

Jungen und Mädchen sollen jeweils in folgenden Bereichen Förderung erfahren:

  • sensibler darin werden, die Grenzen anderer zu achten (körperlich und psychisch)
  • Stärkung des Selbstbewusstseins, um andere als die überlieferten Rollenmuster auszuprobieren
  • Körperwahrnehmung
  • Lebensplanung und Berufswahl

Darüber hinaus bedürfen Jungen und Mädchen unterschiedlicher Förderung:

Mädchen hinsichtlich

  • Bewusstwerdung der eigenen Kräfte (sich durchsetzen können)
  • Bereitschaft zur Einmischung (klare Position beziehen)
  • Stimmschulung (klar und bestimmt sprechen können)

Jungen hinsichtlich

  • Anteilnahme (z.B. trösten können)
  • Stimmschulung (andere nicht „überbrüllen“)
  • Bewusstwerdung von Schwächen und Gefühlen (dazu stehen)
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