Weiße Rose AG

Arbeitsgemeinschaft „Weiße Rose“

Im Jahr 1992 – nach dem Brandanschlag von Mölln – hatte sich eine kritische Schüler-/Lehrergruppe spontan zu einer Arbeitsgemeinschaft gegen Rassismus zusammengeschlossen. Bis heute besteht diese AG dank einer anhaltenden aktiven Schüler/innenbeteiligung.

Die AG gestaltet regelmäßig Gedenktage zum 27. Januar und 9. November sowie zum Todestag der Geschwister Scholl am 22. Februar (der „Weiße Rose Tag“ der Schule). Sie hat eine Patenschaft für „Stolpersteine“ übernommen, organisiert Begegnungen und Lesungen mit Zeitzeugen, Besuche von KZ-Gedenkstätten und beteiligt sich an Protest-Aktionen des Bündnisses „bunt statt braun“.

Erklärfilm „Die Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933“

Die Klasse 10d hat sich sich am diesjährigen Weiße-Rose-Tag mit dem Thema „Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten“ beschäftigt. Zuerst wurden einige Grundinformationen erarbeitet. Danach haben sich die Schüler*innen mit verschiedenen Autor*innen auseinandergesetzt, deren Bücher durch die Nazis verboten und verbrannt worden sind. Am Ende haben sich die Schüler*innen überlegt, was ihnen an den Büchern wichtig geworden ist und sog. „Anti-Feuersprüche“ aufgeschrieben.

Im Nachgang zu diesem Tag ist ein Erklärfilm entstanden, mit dem sich die Klasse beim Erklärfilm-Wettbewerb Solingen 2022 beworben hat.

Viel Spaß beim Schauen!

Patrick Kiesecker

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„Silberner Schuh“ 2011 für die Arbeitsgemeinschaft „Weiße Rose“

Seit 2004 verleiht das Solinger „Bündnis für Toleranz und Zivilcourage“ jährlich einen Preis, den Silbernen Schuh, für Menschen, die sich besonders für Minderheiten oder Benachteiligte einsetzen, die Toleranz und Zivilcourage unter Beweis stellen. Im Jahr 2011 ging der Silberne Schuh an die Arbeitsgemeinschaft „Weiße Rose“ der Geschwister-Scholl-Gesamtschule.

Der Preis sowie die Urkunde wurden am 29. Mai 2011 im Anschluss an die Gedenkveranstaltung anlässlich des Jahrestages des Solinger Brandanschlags durch Oberbürgermeister Norbert Feith überreicht. In seiner Laudatio hob er das langjährige und kontinuierliche Engagement junger Menschen für gesellschaftspolitische Themen hervor.

Der „Weiße Rose Tag“ – Die Letzten, die erzählen

Jedes Jahr richtet die Geschwister-Scholl-Schule am Todestag der Widerstandskämpfer Hans und Sophie Scholl den „Weiße-Rose-Tag“ aus. Neben Besuchen von Mahn- und Gedenkstätten oder Filmvorführungen haben die Jugendlichen die Chance, mit Zeitzeugen zu sprechen.

Die Zeitzeugen berichten z.B., wie schrecklich die Kriegszeit war, wie oft sie sich wegen Tieffliegern verstecken mussten und wie viel auch in Solingen nach dem Krieg zerstört wurde: „Jedes Mal, wenn ich ein Flugzeug hörte, schmiss ich mich auf den Boden“ , erzählte z.B. Eva-Maria Dämmer, denn die Angst war groß.

Evamaria Weck erlebte ebenfalls den Krieg in Solingen. „Meine Mutter war nach nationalsozialistischer Definition ein ‚Mischling‘. Sie stammte aus einer jüdisch-deutschen Beziehung“, erklärte sie. „Mein Vater war Deutscher. Ein kleines Vergehen hätte ausgereicht, um auch mich als Kind einer ‚Mischlingsehe‘ zu deportieren.“

„Wir hatten viel Angst. Bloß nicht erzählen, was die Erwachsenen redeten! Bloß kein Arbeiterlied draußen singen“, so Zeitzeugin Inge Krämer. Die Schüler waren bewegt: „Klar kennt man Berichte aus dem Fernsehen oder Büchern. Solch persönliche Schicksale direkt zu hören, berührt aber ganz anders.“ „Meine Uroma erzählte immer von der Zeit vor und nach dem Krieg. Was sie währenddessen erlebte, darüber schwieg sie“.

Das hören Krämer und Weck oft. Letztere ermunterte: „Wenn Sie noch jemanden in unserem Alter kennen, dann fragen Sie und fragen Sie. Wir sind die Letzten, die noch erzählen können. Vielleicht ist das in zehn Jahren schon vorbei.“ cbi (Solinger Tageblatt, 23.02.2010)

STOLPERSTEINE – Ein Gedenkprojekt „von unten“

Schüler und Lehrer der Geschwister-Scholl-Gesamtschule haben für Georg und Jenny Davids, die früher in Ohligs, in der Düsseldorfer Straße 40, gelebt haben und die zu den jüdischen Opfern des nationalsozialistischen Terrors in Solingen zählen, im Rahmen des Projekts „Stolpersteine“ eine Patenschaft übernommen.

Die zwei „Stolpersteine“, die der Kölner Künstler Gunter Demnig vor dem ehemaligen Wohn- und Geschäftshaus der Familie Davids verlegte, sollen die Erinnerung an das Leben und Schicksal dieser Solinger Familie wach halten und den Vorübergehenden einen kleinen Anstoß zum Nachdenken geben.

Fahrten nach Buchenwald, Dachau und München

Demokratie und Diktatur – Von Weimar nach Buchenwald

Schüler/innen aus den Jahrgängen 9 und 10 hatten sich in der Arbeitsgemeinschaft „Weiße Rose“ intensiv auf diese Fahrt vorbereitet. Einige unter ihnen engagierten sich schon seit Jahren in dieser AG, zum Beispiel bei der Gestaltung von Gedenktagen oder im Workshop gegen Rechtsextremismus. Bei den Vorbereitungstreffen beschäftigte sich die Gruppe mit folgenden Fragen und Themen:

  • Mit welchen Erwartungen habt ihr euch für diese Fahrt angemeldet?
  • Wer ist das „Buchenwaldkind“, dem der Neubau an der Uhlandstr. gewidmet wurde?
  • Was hat Weimar mit Buchenwald zu tun?
  • Geschichte des KZ Buchenwald
  • Lagerorganisation und Widerstand

„Nationalsozialismus und Widerstand“ – eine Spurensuche in Dachau und München

Schüler/innen aus den Jahrgängen 8, 9 und 11 nahmen an einer Exkursion zum Thema „Nationalsozialismus und Widerstand“ teil.

Dazu fand im Internationalen Jugendgästehaus Dachau mit Unterstützung des Max Mannheimer Studienzentrums an zwei Tagen ein Seminar und ein geführter Rundgang durch das Gelände des ehemaligen KZ Dachau, heute Gedenkstätte für die Opfer des NS-Regimes, statt.

Am dritten und letzten Tag besuchte die Gruppe in München die Ludwig-Maximilians-Universität, wo Hans und Sophie Scholl im Lichthof der Uni am 18. Februar 1943 beim Verteilen von Flugblättern festgenommen wurden.

In der „Denkstätte Weiße Rose“ trafen sie einen Zeitzeugen, der als junger Mann bei der Widerstandsbewegung mitgemacht hatte, dafür ins Gefängnis kam, die NS-Zeit aber überlebt hat.

In einer abschließenden Nachbesprechung konnten alle Teilnehmer/innen ihre persönlichen Eindrücke noch einmal kritisch reflektieren und zum Ausdruck zu bringen. Bei der Beurteilung der zwei Stationen Dachau und München gab es ein übereinstimmendes Meinungsbild:

Sehr niedergeschlagen waren alle nach dem Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau, dagegen wurde die Begegnung mit dem 86-jährigen Franz J. Müller aus der Widerstandsgruppe von den Jugendlichen als besonders positiv und ermutigend empfunden.

Die Schüler/innen geben die Erfahrungen ihrer Exkursionen durch einen Beitrag zur jährlichen Gestaltung der Gedenktage 9.November und 27. Januar an andere Jugendliche weiter.

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