Unsere Namensgeber Hans Scholl und Sophie Scholl

Mit dem Namen „Geschwister-Scholl“ hat unsere Schule zwei besondere Menschen als Namensgeber gesucht. Wer waren Hans und Sophie Scholl und warum gedenken wir ihrer?

Sophie (1921-1943) und Hans Scholl (1918-1943) waren zwei Kinder ihrer Zeit. Obwohl ihre Eltern sie christlich-humanistisch erzogen hatte, wurden sie Mitglieder der Hitler-Jugend bzw. des Bund Deutscher Mädchens. Was sie schlussendlich dazu gebracht hat, sich vom Nationalsozialismus abzuwenden, ist nicht sicher zu sagen.

1942 waren beide dann als Studenten der Ludwig-Maximilians-Universität in München Mitglied in der Weißen Rose. Sie schrieben, vervielfältigten und verteilten Flugblätter in der Universität, aber auch weit darüber hinaus.

Ihre Flugblätter sind voller Kritik an dem Krieg der Nationalsozialisten und ihrer Unmenschlichkeit. Dabei gibt es viel zum Nachdenken, unter anderem ein Zitat aus dem 5. Flugblatt, das für uns so wichtig ist, dass wir es in unser Schul-Leitbild übernommen haben:

„Beweist durch die Tat, dass ihr anders denkt! Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit, den ihr um euer Herz gelegt habt!“

Am 18. Februar 1943 wurden Hans und Sophie Scholl bei der Verteilaktion des 6. Flugblattes im Lichthof der Universität durch den Pedell erwischt und der Gestapo übergeben.

Am 22. Februar 1943 kam es dann durch den Volksgerichtshof zur Verurteilung der beide sowie ihres Freundes Christoph Probst. Alle drei wurden noch am selben Tag im Gefängnis München-Stadelheim durch das Fallbeil getötet.

Das Gedenken an die Geschwister Scholl hat nach dem Krieg an vielen Orten früh begonnen. So auch bei uns in Solingen: Das Mädchenprogymnasium in der Querstraße in Solingen wurde am 31. Mai 1953 zur „Geschwister-Scholl-Schule“. Sie „sollen Vorbild bleiben in der Lauterkeit ihrer Gesinnung, in dem Gefühl für Recht und Unrecht und in der Bereitschaft, dafür einzustehen.“, so hieß es bei der Feier zur Namensgebung.

1985 wurde aus dem ehemaligen Gymnasium im Zusammenschluss mit der Hauptschule Löhdorf die „Geschwister-Scholl Schule – Städtische Gesamtschule Ohligs“. Die Frage der Namensgebung wurde lange diskutiert. Schließlich wurde der Name als Programm beibehalten.

Daher war es auch keine Frage, dass sich die 1992 nach den Brandanschlägen von Rostock-Lichtenhagen gegründete Weiße-Rose-AG den Namen der Gruppe rund um Hans und Sophie Scholl gab.

Innerhalb der Schule gibt es heute mehrere Gedenkorte. Zum einen hängen die alten Bilder von Hans und Sophie Scholl von 1953 inzwischen im Lehrerzimmer des Gebäudes Querstraße. Gut sichtbar begrüßen die beiden uns aber auch an jedem Tag aus den Fenstern im Treppenhaus über dem Haupteingang der Schule. Im Treppenhaus sieht man an den Wänden zudem die Flugblätter vom dritten Stock bis ins Erdgeschoss fliegen. Auch in der Mensa des Gebäudes Uhlandstraße gibt es eine kreative Umsetzung der beiden Profile – entstanden in einem Kunst-Projekt.

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