Erfahrungsbericht: Hotelpraktikum Cefalù (Sizilien)
Text: Annika Niederprüm, Hannah Schröder Bilder: Hannah Schröder
Im Juli stiegen wir zu viert in den Flieger, der uns für einen Monat auf die italienische Insel Sizilien bringen sollte, genauer gesagt in die kleine Küstenstadt Cefalù.
Wir kamen bei strahlendem Sonnenschein und etwa 35°C an. Vom Flughafen in Palermo bis zu unserem Hotel fuhr man mit dem Shuttlebus ca. 1 ½ Stunden. Schließlich kamen wir in unserer Hotelanlage an, bekamen unser Zimmer gezeigt und mussten, nachdem wir uns eingerichtet hatten, mit unserem Chef den Verlauf der nächsten vier Wochen planen. In Zweierteams aufgeteilt sollten wir im „le Callette“, dem Hotel am Strand, in dem wir wohnten und im „il Paradiso“, oberhalb der Stadt gelegen, arbeiten. Jede von uns musste fünf Tage in der Woche täglich acht Stunden arbeiten und hatte zwei Tage frei.
Die freien Tage verbrachten wir immer zu zweit mit einer Person aus dem jeweils anderen Team. Die Arbeitszeiten wurden jede Woche neu festgelegt. Das fiel für jede von uns recht unterschiedlich aus, weil in den jeweiligen Hotels zu unterschiedlichen Zeiten Hilfe gebraucht wurde. Meistens arbeiteten wir aber von 8:00Uhr – 16:00Uhr. Unser gemeinsames Zimmer war schlicht und sehr klein, aber Hotelangestellte wohnen nun mal nicht wie ihre Gäste. Wir hätten kein realistisches Bild der Arbeit bekommen, wenn wir nicht so gelebt hätten wie die Bediensteten. Schon am folgenden Tag fing für zwei von uns die Arbeit an und am Ende des Tages war es ihre Aufgabe uns andern beiden zu berichten was die Aufgaben im Hotelbetrieb sind.
Wir, die frei hatten, konnten den ganzen Tag am Strand verbringen, der zum Hotel gehörte, konnten zu Fuß nach Cefalù gehen und durch den kleinen Ort mit der riesigen Kathedrale bummeln. Nachdem alle von uns ihre erste Woche gearbeitet hatten, waren wir ziemlich kaputt. Man ist es einfach nicht gewohnt, den ganzen Tag zu stehen, Menschen zu bedienen, dreckiges Geschirr wegzutragen und neu aufzudecken. Außerdem musste man sich so viele neue Dinge merken und auch noch mit allen Menschen um einen herum auf einer anderen Sprache sprechen.
Zu dem Thema Sprache ist es ganz wichtig zu sagen, dass man keineswegs perfekt Italienisch sprechen muss, um das Praktikum zu machen. Zwei von uns Mädels hatten gerade ein paar Monate Italienischunterricht und mit Hilfe unserer Hände und Füße und unseren Sprachkenntnissen in Englisch und Deutsch konnten wir uns ganz gut helfen. Dazu kommt, dass man unglaublich schnell lernt, sich an den Klang und die Schnelligkeit der Sprache zu gewöhnen. Welche Fortschritte man diesbezüglich macht, merkt man erst viele Tage später, vor allem in Gesprächen mit den meist einheimischen Angestellten. Mit der Zeit gewöhnt man sich an das Arbeitspensum, den Schichtdienst, das warme Klima und die Kultur. Man fängt an es zu genießen und die Zeit ist viel, viel schneller um wie gedacht!
Natürlich wäre es langweiliger gewesen, wenn wir den ganzen Monat nicht mehr als das Hotel und die Stadt Cefalù gesehen hätten. Es gibt Möglichkeiten, mit dem Zug nach Palermo zu fahren und geführte Touren zu buchen, wie etwa zum berühmten Vulkan Etna. Dieser eine Monat bringt einem ganz viele neue Erfahrungen und macht jeden ein Stück selbstständiger. Es lohnt sich auf jeden Fall diese Erfahrungen zu sammeln und die paar Wochen seiner Ferien zu „opfern“ für etwas, was man nie wieder vergisst!