Dem Religionsunterricht fällt eine sehr wichtige Rolle in der persönlichen Entwicklung eines Kindes zu. Es geht in der Schule nicht nur um „stoffliches Lernen“, sondern auch um das Zusammenleben in der Gemeinschaft:
-sich selbst und andere schätzen zu lernen,
-nach dem Sinn im Leben suchen,
-den persönlichen Lebensstil und Sinn finden und dazu stehen,
-Rücksicht nehmen.
Im Religionsunterricht geht es nicht nur um Erkenntnis und Wissen, sondern ebenso um Verhalten und Haltung. Aus den Antworten des Glaubens ergeben sich Modelle und Motive für ein gläubiges und zugleich humanes Leben. Der Religionsunterricht macht somit auch ein Angebot von Bewältigungsmustern des Lebens und dient der Vorbereitung einer mündigen Glaubensentscheidung.
Aus alledem ergibt sich für den Religionsunterricht:
- er weckt und reflektiert die Frage nach Gott, nach der Deutung der Welt, nach dem Sinn und Wert des Lebens und nach den Normen für das Handeln des Menschen und ermöglicht eine Antwort aus der Offenbarung und aus dem Glauben der Kirche;
- er macht vertraut mit der Wirklichkeit des Glaubens und der Botschaft, die ihm zugrunde liegt und hilft, den Glauben denkend zu verantworten;
- er befähigt zu persönlicher Entscheidung in Auseinandersetzung mit Konfessionen und Religionen, mit Weltanschauungen und Ideologien und fördert Verständnis und Toleranz gegenüber der Entscheidung anderer;
- er motiviert zu religiösem Leben und zu verantwortlichem Handeln in Kirche und Gesellschaft.
Im Religionsunterricht sollen die vielfältigen Situationen, Erfahrungen und Denkansätze, das Fühlen und Wollen, die Wünsche, Hoffnungen und Zweifel der Schüler:innen, aber auch die der Leher:innen, Berücksichtigung finden. Beides kann eine Befreiung sein: zu fragen und sich in Frage stellen zu lassen. Fragen müssen wahrgenommen, diskutiert, analysiert, bearbeitet und verarbeitet werden, um den jungen Menschen einen Weg zur Lebensorientierung und eine Lebenshilfe anbieten und Perspektiven der Lebenszuversicht und Hoffnung eröffnen zu können.
Schulgottesdienste an der Geschwister-Scholl-Schule
Die Schulgottesdienste verbinden den Religionsunterricht in der Geschwister-Scholl-Schule mit den Gemeinden. Sie werden in Zusammenarbeit mit den Religionslehrer:innen von den Verantwortlichen der ev. und kath. Gemeinden im Bezirk Ohligs gestaltet. Wir leben in der Schule die Ökumene zwischen den Konfessionen und das Miteinander der Religionen. Daher ist es uns bei den Schulgottesdiensten wichtig, dass es sich um „einladende“ Gottesdienste handelt. Dazu ist es entscheidend, dass die Gottesdienste thematisch der Lebenswelt der Schüler:innen entspringen und dass sie ihren festen Ort im Leben der Schule haben. Alle Schüler:innen sind herzlich eingeladen, an den Gottesdiensten teilzunehmen und diese im Unterricht auch mit vorzubereiten.
In jedem Jahr findet für jede Klassenstufe mindestens ein Gottesdienst statt. Es beginnt mit dem Gottesdienst zur Einschulung der neuen 5er. Weitere Gottesdienste finden in der Advents-, Passions- und Pfingstzeit statt. Daneben gibt es auch – wenn von den Schüler:innen gewollt – Gottesdienste für den Abschluss der Schulzeit nach Klasse 10 oder zum Abitur. Eine weitere wichtige gottesdienstliche Feierstunde findet in jedem Jahr am 27. Januar statt. Dort gedenken wir mit den Oberstufenschüler:innen der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz und der Opfer des Nationalsozialismus in Solingen. Diese Feierstunde wird maßgeblich von Schüler:innen – vor allem der Weiße Rose AG – vorbereitet und in Verbindung mit dem Kirchenkreis Solingen und dem Katholischen Bildungswerk ausgerichtet.