Aufhebung der Maskenpflicht im Unterricht ab dem 1.9.2020

Sehr geehrte Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler der Solinger Schulen!

Das Schulministerium hat mitgeteilt, dass zum 1.9.2020 die Maskenpflicht im Unterricht enden soll. Dies wird in der CoronaBetrVO ab 1.9.2020 verordnet. Die Solinger Schulleiterinnen und Schulleiter aller weiterführenden Schulen wenden sich daher mit einem gemeinsamen Appell an Sie und euch.

Die Maskenpflicht auf dem Schulgelände soll von der besagten Änderung nicht betroffen sein, lediglich die Situation in den Klassenräumen. In Verantwortung für den Arbeits- und Gesundheitsschutz aller am schulischen Leben Beteiligten möchten wir mit Nachdruck darauf hinweisen, dass zum heutigen 1. September lediglich die Verpflichtung enden soll, eine Maske auch im Unterrichtsraum zu tragen. Die Möglichkeit, dies freiwillig weiterhin zu tun, bestünde dagegen fort.

Vor diesem Hintergrund halten wir es für unsere Aufgabe, alle in den weiterführenden Schulen beschäftigten Personen darüber zu informieren, dass das Robert Koch-Institut das „generelle Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in bestimmten Situationen im öffentlichen Raum“ empfiehlt „als einen weiteren Baustein, um Risikogruppen zu schützen und den Infektionsdruck und damit die Ausbreitungsgeschwindigkeit von COVID-19 in der Bevölkerung zu reduzieren“. Dazu wird präzisiert, dass das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung dabei hilft „andere Personen vor feinen Tröpfchen und Partikeln, die man z.B. beim Sprechen, Husten oder Niesen ausstößt, zu schützen (Fremdschutz).“ (https://www.rki.de/shareddocs/FAQ/NCOV2019/FAQ_Mund_Nasen_Schutz.html)  Hier sehen wir im freiwilligen Tragen einer Maske nicht nur einen wirkungsvollen Schutz der allgemeinen Gesundheit, sondern vor allem einen Akt der Solidarität gegenüber all denjenigen, die aufgrund von Vorerkrankungen eines besonderen Schutzes bedürfen, den wir nur in der Gemeinschaft gewährleisten können.  

Bislang galt, dass das zeitweise Abnehmen einer Maske immer nur unter Wahrung des Mindestabstandes zuzulassen sei, der ein weiteres mögliches Schutzinstrument darstellt. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass an keiner Solinger Schule im Unterrichtsraum ein Abstand von 1,5 m sicher gewährleistet werden kann, weil Raumgrößen und reguläre Gruppengrößen das zusammen gar nicht hergeben. Der allgemeine Verzicht auf Masken kann also nicht alternativ durch die Herstellung eigentlich notwendiger Abstände gewährleistet werden. Auch auf mögliche Folgen eines Maskenverzichtes möchten wir deutlich hinweisen. Virologen, wie Dr. Rolf Kaiser von der Uniklinik Köln, erläutern die absehbaren Maßnahmen im Falle auftretender Infektionen: „Wenn nämlich die Schüler und Lehrer diese Hygieneregeln und die Maskenpflicht befolgen, dann ist nur der Schüler in Isolierung zu nehmen, also in Quarantäne zu schicken, der betroffen ist und nicht die ganze Klasse oder gar die ganze Schule, weil durch das Tragen der Maske die anderen zu einer Risikoperson der Kategorie 3 geworden sind. Ohne Maske wären sie Kategorie 1 und müssten dann alle in Quarantäne, die miteinander Kontakt gehabt haben.“ (Interview in WDR5, „Morgenecho“, https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-morgenecho-westblick/index.html )

Wir sehen uns für unsere Schulgemeinschaften in der Verantwortung

 1.  den regulären Schulbetrieb für jede und jeden Einzelne/-n von uns so umfassend und regulär wie möglich aufrecht zu erhalten und

 2.  füreinander Sorge zu tragen und uns einander vor einer möglichen Infektion so gut, wie wir es können, zu schützen.

Daher empfehlen wir dringend, dass Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler die Mund-Nasen-Bedeckung weiterhin auch in den Unterrichtsräumen tragen.

Maskenpausen, Regelungen für Essen und Trinken etc. werden selbstverständlich weiterhin allen Schüler/innen ermöglicht, wie das in den ersten Schulwochen ebenfalls einvernehmlich gelungen ist. Wichtig ist uns abschließend der Hinweis darauf, dass wir nicht nur aus eigenem Verantwortungsbewusstsein heraus diesen Appell formulieren, sondern dass sich an allen Solinger Schulen in den vergangenen Tagen eine Vielzahl von Lehrkräften, Eltern, insbesondere aber Schülerinnen und Schülern mit ihrem Wunsch und ihrer Bereitschaft gemeldet hat, das einheitliche Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung freiwillig fortzusetzen. Darin äußert sich das Bewusstsein, dass die Maske eben nicht mich selber schützt, sondern einen Schutz für andere darstellt.

Mit der Entscheidung für ihr Tragen bekennen wir uns zum Schutz unserer Mitmenschen!

E. Mosebach-Garbade

Schulleiterin Geschwister-Scholl-Schule

und der Sprecherrat aller Solinger weiterführenden Schulen

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