Im zweiten Halbjahr hat sich die Weiße-Rose-AG in der Uhlandstraße mit dem Schicksal von Anne Frank und mit ihrem Tagebuch auseinandergesetzt. So haben die Mitglieder der AG „Freiheitsbilder“ für den Anne-Frank-Baum auf dem Schulhof in der Querstraße gestaltet und diese dort aufgehängt.
Zum Abschluss ihrer Arbeit in diesem Schuljahr war die Weiße-Rose-AG heute in Amsterdam, um dort die Stadt und vor allem das Anne-Frank-Haus, den Ort, an dem sie sich verstecken musste, zu besichtigen.
Schon früh am Morgen machten sich die Schüler:innen in Begleitung von Frau Schmalz und Herr Kiesecker auf den Weg nach Amsterdam. Nach einer knapp vierstündigen Fahrt ging es in Amsterdam direkt weiter mit einer Grachtenfahrt, in der sie einiges über die Stadt und vor allem die Bauwerke erfahren haben. Im Anschluss konnten die Schüler:innen in Kleingruppen die Stadt erkunden.
Nachdem sich alle wieder versammelt haben, gingen wir zum Anne-Frank-Haus. Dies war das Ziel und auch der interessanteste Teil der Reise. Zuerst wurde die Gruppe in einen separaten Raum geführt, wo ein Film über Anne Franks Leben gezeigt wurde. Anschließend galt es, mit Hilfe eines Buch, welches die Daten von verstorbenen Nazi-Opfern enthielt, herauszufindenden, wann und wo Anne Franks Familienmitglieder und Mitbewohner nach ihrer Gefangennahme gestorben sind. Diese Übung diente dazu, auch diese Menschen mehr ins Bewusstsein zu bringen.
Daraufhin begann die Tour durch das Haus, in welchem Anne Frank sich zwei Jahre vor den Nazis versteckt hielt. Alle Teilnehmenden wurden mit einem Audioguide ausgestattet , der in fast jedem Raum darüber informierte, was im Versteck und in der Zeit nach der Gefangennahme geschah. Durch die Räume zu gehen und sich vorzustellen, was die Familien hier erlebt haben, welche Ängste, Gefühle und Gedanken sie wohl hatten, hat die Teilnehmer der Weißen-Rose-AG sehr bewegt. Auch der begrenzte Raum, in dem so viele Menschen gelebt haben und den sie für so lange Zeit nicht verlassen konnten, jagte ihnen einen Schauer über den Rücken. Ebenfalls erschreckend war die Tatsache, dass sie stets die Fenster abdunkeln und sich tagsüber sehr leise verhalten mussten, damit man sie nicht entdeckte. Beim Durchqueren der Räume, wo fast bei jedem Schritt eine Diele knackte, kann man sich dies kaum vorstellen.
Interessant war auch, dass es eine Videoaufnahme von Anne Frank gibt, die sie im Fenster ihres Wohnhauses zeigte, als sie auf ein Brautpaar blickt, welches das eigentliche Ziel der Kamera war. Bewegend war der Anblick der Originaltagebücher, die inzwischen in über 60 Sprachen übersetzt wurden.
Der Tag war für die Mitlieder der Weißen-Rose-AG und die begleitenden Lehrkräfte eine beeindruckende und nachhaltige Erfahrung und hat nochmals verdeutlicht, dass es NIE WIEDER zu solch einer Zeit, wo Menschen ausgegrenzt und verfolgt werden, kommen darf.